Gute Bedingungen
In den letzten Wochen haben die Witterungsbedingungen der Pflanzenkrankheit Phytophthora ein sehr leichtes Spiel bereitet. Anhaltender Regen hat zu einem landesweiten Anstieg der Phytophthora-Fälle geführt. Vor allem im Südosten der Niederlande (Ost-Brabant, Nord-Limburg) und in Flevoland haben die Landwirte Probleme mit der Bekämpfung dieser Krankheit. Der ergiebige Regen hat auch dazu geführt, dass die Felder mancherorts unpassierbar sind, was die Bekämpfungsmaßnahmen erschwert. Stichting Milieukeur (SMK) berichtet von weit verbreiteten Ausbrüchen von Phytophthora in den Niederlanden.
Mehr über die Krankheit
Der Name 'Phytophthora' bedeutet wörtlich übersetzt 'Pflanzenzerstörer'. Diese Krankheit ist durch nekrotische braune Flecken auf den Blättern gekennzeichnet, die von einem blassgrünen Ring umgeben sind, während die Unterseite mit einem weißlichen Pilzflaum bedeckt ist. Phytophthora verbreitet sich durch Regen und Wind, wodurch der Erreger wieder in den Boden und auf andere Pflanzen gelangt. Im Boden bewegt er sich durch Wasser, das leicht Schwimmspuren trägt.
Für die Keimung der Sporen ist eine Luftfeuchtigkeit von > 90% an zwei aufeinanderfolgenden Tagen entscheidend, zusammen mit einer Temperatur von über 10°C. In den letzten Jahren hat die Trockenheit kaum zu Schäden durch Phytophthora geführt. Beachten Sie jedoch, dass die Luftfeuchtigkeit, vor allem wenn das Kartoffellaub voll entwickelt ist, in der Pflanze höher sein kann als über der Pflanze gemessen. Schnelles Handeln bei Überschreitung von Grenzwerten (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) ist wichtig, um eine Kontamination der Ernte zu verhindern.
Die Bekämpfungsstrategie für Phytophthora dreht sich um eine Kombination von präventiven Maßnahmen, die bei Bedarf durch kurative Maßnahmen ergänzt werden.
Infektion in Knollen
Neben der Tatsache, dass die Krankheit auf den Kartoffelanbauflächen stark verbreitet ist, gibt es auch auf immer mehr Knollenfeldern Probleme. Obwohl der Phytophthora-Druck natürlich seit Wochen landesweit hoch ist, sind die vielen Knolleninfektionen im August dieses Jahres eine Seltenheit. Ursprünglich wurde die Knollenfäule vor allem in Flevoland gemeldet, aber jetzt taucht sie an mehr Orten auf. Sowohl aus den nordöstlichen als auch aus den südöstlichen Niederlanden wurde ein Befall von Knollen gemeldet. Die Knollenfäule tritt auf, wenn Sporen von den Blättern auf den Boden gelangen. Einmal befallene Knollen sind nicht mehr zu retten. Stoppsprays sind wirksam, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, stellen aber auch eine Herausforderung dar.
Effizienter Pflanzenschutz und höhere Ernteerträge
Dank des präzisen Krankheitswarnsystems und der Beratung zum optimalen Spritzzeitpunkt können Landwirte ihren Pflanzenschutz effizienter gestalten. Indem sie vorausschauend handeln und Ernteschäden verhindern, können sie die Ernteerträge steigern. Außerdem minimiert SmartFarm den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, was nicht nur Kosten spart, sondern auch zu nachhaltigeren Anbaumethoden beiträgt.
Erweiterter Standard
Aufgrund des hohen Phytophthora-Drucks wurde der Wirkstoffstandard für PlanetProof Konsumkartoffeln in diesem Jahr angehoben. SMK hat beschlossen, den Standard für Züchter in den Niederlanden und Deutschland anzuheben. Bei langer Anbaudauer hat sich der Standard um 3,7 kg/ha erhöht, während bei kurzer Anbaudauer ein Anstieg von 3,5 kg/ha zu verzeichnen ist. Damit soll vermieden werden, dass ein großer Teil der Ernte verloren geht und die Ausbreitung auf Knollengewächse verhindert wird.
Alles in allem ist dieser Sommer eine Herausforderung für Urlauber und Landwirte gleichermaßen. Die Anhebung des Standards ist eine nette Unterstützung, aber die verfügbaren Ressourcen müssen in dieser Hinsicht noch taktisch eingesetzt werden. Wie bereits erwähnt, sind vorbeugende Maßnahmen hier äußerst wichtig. SmartFarm kann Landwirten in dieser Hinsicht helfen. So erhalten Sie einen umfassenden Einblick in den Krankheitsdruck auf Ihrer Parzelle und können den Landwirten helfen, den effizientesten Spritzzeitpunkt zu wählen.
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