Nach drei extrem trockenen Jahren war der Druck durch Pilzkrankheiten im Jahr 2021 wieder spürbar. Aufgrund einer warmen und sehr feuchten Luftströmung zu Beginn der Wachstumsperiode hatten viele Zwiebelbauern mit erheblichen Ertragsverlusten zu kämpfen. Die Ursache: Falscher Mehltau.

Praktisch kein Zwiebelfeld blieb von diesem Pilz verschont. Aufgrund der warmen und feuchten Witterungsbedingungen waren die Zwiebeln dieser Krankheit nicht gewachsen. Die lange Inkubationszeit (10-16 Tage) des Falschen Mehltaus macht die Bekämpfung daher nicht einfacher. Wenn man im Feld Anzeichen einer Infektion sieht, hat die Infektion bereits viel länger stattgefunden, wodurch die Bekämpfung mit einem kurativen Mittel aussichtslos ist.

Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist ein strenges Spritzschema entscheidend. Doch auch dies war aufgrund der Wetterbedingungen der letzten Saison nicht so einfach. Aufgrund der großen Feuchtigkeitsmengen und langen Blattnetzperioden ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt für die Spritzung zu bestimmen. Auch das schrumpfende Mittelpaket hat keinen positiven Einfluss auf die Bekämpfung des Falschen Mehltaus. Johnny Remijn, Anbauspezialist bei Delphy, äußert seine Bedenken. Er sagt dazu: "Da das Wetter in dieser Saison maximales Pilzwachstum früh im Jahr verursacht, werden wir wieder mit der Realität konfrontiert. Wenn sich nichts an den Möglichkeiten ändert, wird der Falsche Mehltau die rentable Zwiebelproduktion in den kommenden Jahren sehr schwierig machen."

Auch das Ergebnis des von Nieuwe Oogst und Bayer organisierten Webinars "Was bedeutet der Green Deal für den Pflanzenschutz?" war eindeutig. Entscheidungsunterstützende Systeme werden eine sehr wichtige Rolle in den europäischen (Zwiebel)kulturen spielen, wobei die Niederlande keine Ausnahme sein werden. Ein BOS-System enthält Modelle, die unter anderem Wetterdaten verwenden, um den Infektionsdruck einer Krankheit zu berechnen und damit eine Pflanzenschutzberatung zu geben.

SmartFarm bietet in Kombination mit dem FieldMate Einblick in den Krankheitsdruck einer Kultur und hilft bei der Bestimmung des richtigen Spritzzeitpunkts. Die Modelle, die hinter dem System stehen, wurden vom internen Expertenteam, bestehend aus Agrometeorologen Erno Bouma und Joost Nieveen, entwickelt. Unter anderem unterstützt das Krankheitswarnsystem die präventive Pflanzenschutzbehandlung, indem es hohe Infektionsdrucktage im Voraus identifiziert. Auf diese Weise kann besser auf das gesetzlich vorgeschriebene minimale Spritzintervall reagiert und die Pflanzengesundheit gewährleistet werden.

Durch sofortiges Handeln, wenn die Infektionsgefahr hoch zu werden droht, kann die Wahrscheinlichkeit von Infektionen auf dem Feld verringert oder sogar verhindert werden. Die Ausbreitung des Pilzes durch Wasser und Wind durch Herde im Feld wird dadurch begrenzt bleiben, je weiter die Saison voranschreitet. Neben der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zum Zeitpunkt hoher Infektionsgefahren ist auch der tatsächliche Anwendungszeitpunkt von großer Bedeutung.

Der Zeitpunkt, zu dem der Tropfen die Spritzdüse verlässt und die Pflanze berührt, ist entscheidend für die Wirksamkeit eines Mittels. Angesichts der gesetzlich vorgeschriebenen minimalen Spritzintervalle und des immer kleiner werdenden Mittelpakets ist es notwendig, dass das gespritzte Mittel so effektiv wie möglich arbeitet. Der Spritzplaner bietet jedem Züchter mehr Einblick. Mit diesem Teil der SmartFarm-App kann der optimale Spritzzeitpunkt bestimmt werden, sodass die Zwiebeln besser und länger vor einer Infektion durch Falschen Mehltau geschützt sind. Wenn eine Besprühung zum optimalen Zeitpunkt nicht möglich ist, ist es dennoch von großer Bedeutung zu wissen, wie hoch die Wirksamkeit des Mittels war. War dies nicht optimal, weiß man, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion höher sein wird und eine nachfolgende Besprühung schneller oder zu einem besseren Zeitpunkt durchgeführt werden muss.

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